Irina Hron (Universität Wien & Stockholms universitet): Präsentation des Habilitationsvorhabens
På tisdag den 17 april presenterar Irina Hron sitt habilitationsprojekt “Poetics of the Neighbour: Narrative, Ethics, and Vicinity“. Texten som ska diskuteras är på engelska, diskussionen kan ske på tyska, engelska och/eller svenska.
Underlaget för diskussionen är ett projektutkast som beskriver det aktuella läget för det övergripande projektet. Kommentarer av alla slag är välkomna. Mest central är den kritiska diskussionen av bokprojektet (konceptualisering, metodik och fallstudier). Därför ber vi dig att läsa utkastet före seminariet, så att du kan delta i diskussionen. Kontakta Henrike Bohlin (henrike.bohlin@tyska.su.se) om du vill ha en kopia av texten.
Om innehållet
In Zeiten einer stets gläserner werdenden globalen Gesellschaft, in der einerseits soziale und geographische Grenzen in zunehmendem Maße verschwinden, während andererseits überall in Europa Grenzzäune errichtet werden, erweist sich die Frage nach der facettenreichen Gestalt des Nachbarn sowie die Beschäftigung mit kulturellen, sozialen und politischen Vorstellungen von Nächstenliebe und kulturübergreifender Gemeinschaft als aktueller und gesellschaftspolitisch relevanter denn je. Vor diesem Hintergrund präsentiert sich das hier vorgestellte Buchprojekt mit dem Arbeitstitel Poetics of the Neighbour [Poetiken und Praktiken der Nachbarschaft in deutschsprachiger Gegenwartsliteratur] als umfassende literaturwissenschaftliche Studie zu Poetiken und Praktiken nachbarschaftlichen Begegnens in ausgewählten Texten zeitgenössischer deutschsprachiger bzw. österreichischer Literatur (Marlene Streeruwitz, Herta Müller, Terézia Mora, Sabine Gruber, Peter Handke und Valerie Fritsch). Untersucht wird eine Vielzahl von literarischen Entwürfen, die allesamt danach fragen, was Nachbarschaft und Nächstenliebe – wie sie das enigmatische christliche Gebot aus den beiden Testamenten lehrt – sowohl für das einzelne Individuum als auch für unterschiedliche Formen kultureller und politischer Gemeinschaft bedeuten.
Dr. Irina Hron studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Interkulturelle Kommunikation, Germanistik und Skandinavistik in München und Kristiansand (Norwegen). 2012 Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie der Universitetet i Agder mit der Dissertation Hervorbringungen. Zur Poetik des Anfangens um 1900 (Freiburg im Breisgau: Rombach, 2013). 2011–2016 forschte und lehrte sie als DAAD-Lektorin am Institut für Germanistik der Universität Stockholm. Seit 2017 arbeitet sie als Postdoktorandin zum Thema Dynamiken der Nachbarschaft von der Moderne bis in die Gegenwart. Das Habilitationsprojekt zur österreichischen Gegenwartsliteratur ist aus Mitteln des österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) finanziert und sowohl an der Universität Stockholm als auch an der Universität Wien angesiedelt. Forschungsschwerpunkte: Europäische Literaturen der Jahrhundertwende um 1900; deutschsprachige und skandinavische Gegenwartsliteratur, insbesondere österreichische AutorInnen; Dynamiken und Denkfiguren der Nachbar- und Nächstenschaft von der Moderne bis in die Gegenwart.