Vor mehr als 50 Jahren hat der Romanist Erich Auerbach ein Konzept der Weltphilologie entwickelt. Von ihm geht Kai Bremer in seinem Vortrag aus, um zu erörtern, was Philologie jenseits von konkreten Techniken wie Texte sammeln, kritisch überprüfen und vergleichen ausmacht. Deswegen stellt er vier aktuelle Forschungsfelder vor, die im letzten Jahrzehnt versucht haben, den Philologie-Begriff für sich zu reklamieren. Bremer zeigt Gemeinsamkeiten und Differenzen, um dann abschließend zu überlegen, welche gesellschaftliche und auch politische Bedeutung Philologie in der Gegenwart haben kann - und was das alles mit Heimat zu tun hat.
Kai Bremer promovierte 2005 zum Thema „Religionsstreitigkeiten. Volkssprachliche Kontroversen zwischen altgläubigen und evangelischen Theologen im 16. Jahrhundert“. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturgeschichte der frühen Neuzeit in Osnabrück sowie am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin. Seit 2010 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter und akademischer Rat am Institut für Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen, unter anderem, die Rhetorik und Literatur der Frühen Neuzeit und der Aufklärung sowie die Philologie und/als Kulturwissenschaft.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen!