Kollokvier i tyska och nederländska: Margareta Strasser om flerspråkighet i utbildningssystemet
Seminarium
Datum: tisdag 15 april 2025
Tid: 13.00 – 14.30
Plats: E509 (och Zoom)
Gästföredrag av Margareta Strasser, Universität Salzburg, med titeln (på tyska) "Mehrsprachigkeit im europäischen Bildungssystem: Bildungspolitik und Einstellungen von Lehrenden".
Seminariespråket är tyska. Vänligen kontakta Hanna Henryson (hanna.henryson@tyska.su.se) för mer information och eventuell Zoom-länk!
Abstrakt på tyska
Margareta Strasser, Universität Salzburg, Sprachenzentrum: Mehrsprachigkeit im europäischen Bildungssystem: Bildungspolitik und Überzeugungen von Lehrenden
Unsere Gesellschaft und damit unser Bildungssystem ist zunehmend mehrsprachig: In der EU beträgt der Anteil der Schüler*innen, die eine andere Umgangssprache als die Schulsprache haben, durchschnittlich 9 %, wobei der Anteil von 1 % bis 40 % variiert (European Commission et al., 2017). In der jüngsten Eurobarometer-Umfrage geben 70 % der Jugendlichen bis 24 Jahre in der EU an, mindestens eine Sprache zusätzlich zur Erstsprache zu sprechen (Europäische Union, 2024).
Die Förderung der sprachlichen und kulturellen Vielfalt und der positive Umgang mit Mehrsprachigkeit im Bildungssystem sind deklarierte Ziele der Sprachenpolitik der EU bzw. des Europarats. Zu diesem Zweck wurden in den letzten 20 Jahren zahlreiche Empfehlungen verabschiedet (z. B. Council of Europe, Committee of Ministers (2022) oder European Commission – Directorate-General for Education, Youth, Sport and Culture (2019, S. 4 u. 7)). Dabei hat sich das Konzept der mehrsprachigen Kompetenz in den letzten Jahrzehnten gewandelt: Als mehrsprachig gilt nicht mehr, wer mehrere Sprachen auf möglichst hohem Niveau beherrscht, sondern wer zwei oder mehr Sprachen oder Varietäten regelmäßig verwendet, wobei die Kompetenzen in den einzelnen Varietäten/Sprachen und in den einzelnen Fertigkeiten unterschiedlich ausgeprägt sein können (Grosjean, 2013, 2020). In mehrsprachigen und interkulturellen Kommunikationssituationen greifen Mehrsprachige auf ein flexibles, dynamisches Repertoire zurück, das alle Sprachkompetenzen und Sprachlernerfahrungen umfasst und mit anderen Kompetenzen interagiert, auch in Abhängigkeit vom sozialen Kontext (Cenoz, 2013; Coste et al., 2009; Europarat, 2001, 2020). Neuere Ansätze (Cenoz & Gorter, 2021; García & Li Wei, 2014) stellen v. a. die Fähigkeit von Mehrsprachigen in den Vordergrund, das gesamte zur Verfügung stehende Repertoire frei, kreativ und unabhängig von traditionellen Sprachgrenzen einzusetzen.
Wie gehen Lehrende mit diesen sprachenpolitischen Richtlinien und mit Mehrsprachigkeit im Bildungssystem um? Um diese Fragen zu beantworten, wurde im Rahmen des Projekts PEP (Promotion de l’éducation plurilingue, Erasmus+) eine internationale Online-Umfrage unter (zukünftigen) Sprachlehrenden durchgeführt mit einem Rücklauf von insgesamt 800 vollständig ausgefüllten Fragebögen. In meinem Beitrag stelle ich ausgewählte Ergebnisse der deskriptiven Analyse der Daten dar sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Aus- und Weiterbildung von Lehrenden.
Literatur:
Cenoz, J. (2013). Defining multilingualism. Annual Review of Applied Linguistics, 33, 3–18. https://doi.org/10.1017/S026719051300007X
Cenoz, J., & Gorter, D. (2021). Pedagogical translanguaging. Cambridge University Press.
Coste, D., Moore, D., & Zarate, G. (2009). Compétence plurilingue et pluriculturelle. Vers un cadre européen commun de référence pour l’enseignement et l’apprentissage des langues vivantes. Études préparatoires. Version révisée et enrichie d’un avant-propos et d’une bibliographie complémentaire. Division des Politiques Linguistiques. http://www.coe.int/t/dg4/linguistic/Source/SourcePublications/CompetencePlurilingue09web_fr.pdf
Council of Europe, Committee of Ministers. (2022). Recommendation of the Committee of Ministers to member States on the importance of plurilingual and intercultural education for democratic culture. Recommendation CM/Rec(2022)1 and explanatory memorandum. https://rm.coe.int/prems-013522-gbr-2508-cmrec-2022-1-et-expose-motifs-couv-a5-bat-web/1680a967b4ECML
Europarat (Hrsg.). (2001). Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: Lernen, lehren, beurteilen. Langenscheidt.
Europarat (Hrsg.). (2020). Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen. Begleitband: Lehren, lernen, beurteilen. Ernst Klett Sprachen.
Europäische Union (Hrsg.). (2024). Eurobarometer Spezial 540. Die Europäer und ihre Sprachen. https://europa.eu/eurobarometer/api/deliverable/download/file?deliverableId=92157
European Commission – Directorate-General for Education, Youth, Sport and Culture, Day, L., & Meierkord, A. (2017). Rethinking language education and linguistic diversity in schools: thematic report from a programme of expert workshops and peer learning activities (2016–17). https://data.europa.eu/doi/10.2766/584023
European Commission – Directorate-General for Education, Youth, Sport and Culture. (2019). Key competences for lifelong learning. Publications Office of the European Union. https://data.europa.eu/doi/10.2766/569540
García, O., & Li Wei. (2014). Translanguaging: Language, bilingualism and education. Palgrave Macmillan.
Grosjean, F. (2013). Bilingualism: A short introduction. In F. Grosjean & P. Li (Hrsg.), The psycholinguistics of bilingualism (S. 5–25). Wiley-Blackwell.
Grosjean, F. (2020). Individuelle Zwei- und Mehrsprachigkeit. In I. Gogolin, A. Hansen, S. McMonagle, & D. Rauch (Hrsg.), Handbuch Mehrsprachigkeit und Bildung (S. 13–21). Springer Fachmedien. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20285-9
Senast uppdaterad: 10 april 2025
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